Bau eines 10-m-Dipols mit den Teilnehmern des Amateurfunkkurses und fachkundiger Anleitung von HB9HWP

+++ drei Teilnehmer (Heinz, Markus und Nikita) unseres Amateurfunkkurses haben am 06.11. die HB9-er Prüfung bestanden +++ am Samstag, den 23.11. um 14 Uhr Vortrag und praktische Vorführung von VarAC (HB9DIU) im Vereinslokal +++

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der Verein → Dokumente und Berichte → Notfunktagung Bern 2021

Notfunktagung der USKA in Bern 2021

von Michael, HB9FGU

Am 08.10.2021 hat in Bern die Notfunktagung der USKA stattgefunden. Von der Sektion Solothurn waren dabei Walter HB9RNQ, Ralph HB9SQV und Michael HB9FGU. Die meisten Vorträge waren in französischer Sprache, und ich vermute, dass Notfunk in den französischsprachigen Kantonen irgendwie einen höheren Stellenwert hat als in den deutschsprachigen. Die Tagung wurde von Bernard HB9ALH und Jean-Michel HB9DBB moderiert.

 

Blackout als Krisenfall

Die für mich wichtigste Aussage des Vortrages von S. Henry war, dass die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts, also des Ausfalls der Stromversorgung in grossen Teilen oder gar der ganzen Schweiz, immer wahrscheinlicher werden. Das hat auch mit der Vielfalt der Stromerzeugung ('klassische' Kraftwerke, Windgeneratoren, Photovoltaikanlagen etc.) zu tun.

Ebenfalls neu für mich war die Unterscheidung zwischen Notfunk und Wellfare-Funk. Bei letzterem geht es um Nachrichten von und für z.B. entfernt wohnenden Familienmitgliedern ('wie geht es meinem Onkel in ...'). Für Wellfare-Funk ist das Polycom-Netz der Behörden nicht gedacht.

 

ADRASEC

F5FJL und F8NBB haben dargelegt, wie der Notfunk im Nachbarland Frankreich organisiert ist. Dass Frankreich ein recht zentral organisierter Staat ist, spiegelt sich auch in der Organisation wieder: Die Kommunikation geht von Paris zu den Regionen und von den Regionen zu den Départements. Es gibt die FNRASEC (fédération nationale des radioamateurs au service de la sécurité civile), die associations départementales des radioamateurs au service de la sécurité civile (ADRASEC) und die associations territoriales des radioamateurs au service de la sécurité civile (ATRASEC) (Quelle).

Das grösste Problem, mit dem man in Frankreich zu kämpfen hat, sind junge Funktionäre, die nur das Mobiltelefon kennen; für sie ist ein Funkgerät das Spielzeug vom Grossvater ...

 

Winlink und Vara

Im Vortrag von HB9CYY wurden die beiden Softwaresysteme vorgestellt (man konnte sie in der Ausstellung auch praktisch anschauen). Mir ist vor allem hängen geblieben, dass ein Verfahren entwickelt wurde, um gute und sichere Verbindungen in VHF und UHF zu etablieren. Dazu nimmt man verschiedene strategische Punkte in einer Region und bewertet die Verbindungsqualität von jedem Punkt zu jedem anderen, indem man diese Bewertungen in eine Art Matrix einträgt. Auch wurde das Prinzip von automatischen Baken erläutert.

 

Stromversorgung über mehrere Stunden

Zunächst zählte Bernard HB9ALH die Möglichkeiten auf, die es gibt, Strom zu erzeugen: Generatoren (Diesel oder Benzin), Brennstoffzellen, Solaranlagen, Auto (mit laufendem Motor). Es gibt sehr gute Generatoren wie zum Beispiel den Honda EU 10 i, aber der ist mit 1500 Franken nicht gerade billig. Man kann aber durchaus im Baumarkt schon sehr günstige Generatoren ab 150 Franken kaufen; hier muss man sich entscheiden, ob man einen 2-Takt- oder einen 4-Takt-Generator kaufen möchte. Die 2-Takt-Generatoren haben den Vorteil, dass sie keine HF-Störungen verursachen. Aber sie haben den Nachteil, dass man immer 2-Takt-Öl vorrätig haben muss, welches aber nicht allzu lang gelagert werden kann. 4-Takt-Generatoren haben den Nachteil, dass sie Störungen verursachen, aber das kann man mit Mantelwellensperren in der Stromleitung beheben.

Kauft man sich einen 4-Takt-Generator mit Inverter, dann reagiert dieser auf die Leistung, die entnommen wird: bei wenig Last wird er leiser. Einen solchen Generator kann man bereits für 250 - 400 Franken kaufen.

Puffert man mit einem Ladegerät und einer Autobatterie oder einem LiFePo-Akku, dann muss der Generator nicht ständig laufen.

 

Notfunk-Chat mit Meshtastic

Der Vortragende, Christian HB9GXS, hat über die Möglichkeiten des Notfunk-Chat mit Meshtastic informiert. Mehr Informationen findet man unter https://meshtastic.org. Leider gibt es im Moment nur eine App für Android, aber eine App für iPhones ist in Arbeit.

Es handelt sich um kleine Gerätchen, die sich mit 25 mW im 430-MHz-ISM-Band verbinden und ohne Internet (relativ langsam) Textnachrichten weitergeben. Die verwendete Batterie hält erstaunlich lang. Es gibt in diesem System Chaträume, direkte Nachrichten können keine verschickt werden. Gute Erläuterungen dazu findet man im Youtube-Kanal von HB9BLA.

 

Daten-Replikation mit HamNet

Der IAPC (International Amateur Packet Club) hat sich schon seit seiner Gründung mit digitaler Übertragung beschäftigt. Statt dem Internet soll das HAMNET verwendet werden. Eine Software, die auf allen gängigen Betriebssystemen läuft, wurde mit xwiki.org gefunden.

 

Notfunk in neuen Kantonen - Argumente

Bernard HB9ALH gab gute Tipps für den Fall, dass man mit kantonalen Behörden über den Aufbau von Notfunk diskutieren möchte:

 

Swiss Emergency Contest 2021

Ebenfalls von Bernard HB9ALH vorgetragen wurden einige Informationen über den Swiss Emergency Contest 2021, der am 13.11.2021 stattfindet. Für diesen Contest stehen zwei Logprogramme zur Verfügung: eine Windows-basierte Lösung von Leander HB9RMW und eine Browser-basierte Lösung (und damit unabhängig vom Betriebssystem) von Thomas HB9GVC.

Unterlagen zum Contest findet man auf der USKA-Webseite.

Die vom Windows-Programm erzeugte Datei nicht ändern! Weder den Inhalt noch den Dateinamen. Beide Programme sind offline-fähig für nachträgliche Erfassung der Logdaten auf Papier.

Achtung: Es gibt neue Anruffrequenzen für Direktverbindungen in VHF und UHF.

Am Mittwoch, den 27.10.2021 um 20 Uhr HBT findet ein Webinar statt, an dem auch Fragen zum Contest gestellt werden kann. Bitte 2 - 3 Tage vor dem Contest unbedingt prüfen, ob eine neuere Log-Version verfügbar ist.

 

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